FAQ - Fragen & Antworten
Die Entwicklung der Flächen des ehemaligen Militärflughafens in Niederkrüchten-Elmpt ist ein komplexes Vorhaben. An dieser Stelle werden Fragen rund um die Planungen und den Prozess beantwortet.
Ihre Frage ist nicht dabei? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf.
Für welche Teilfläche der Liegenschaft ist die EGE verantwortlich?
Die gesamte Liegenschaft „Javelin Barracks” erstreckt sich über 882 Hektar. In der Verantwortung der EGE liegt ausschließlich die Entwicklung der rund 150 Hektar großen Fläche, auf der das künftige Gewerbe- und Industriegebiet entstehen soll.
Nach welchen Kriterien hat die EGE den Käufer ausgesucht?
Die EGE hat eine abgestimmte und gewichtete Bewertungsmatrix aufgestellt. Zu den Bewertungskriterien zählten z.B. die wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit des Bieters, die Projektstruktur und Erfahrung mit ähnlichen Projekten, die planerische und bauliche Umsetzung, infrastrukturelle Belange, der Realisierungszeitplan und auch der gebotene Kaufpreis inkl. zugehöriger Prämissen und Ausschlüsse. Zentral waren weiterhin das Standort-Entwicklungskonzept, das regionale und ökologische Belange berücksichtigen muss, sowie die Berücksichtigung kleiner und mittelständischer Unternehmen aus der Region. Für sie sollen auf Basis der tatsächlichen Nachfrage in Summe ca. 20 Hektar der Fläche zur Verfügung gestellt werden.
Wie können kleine und mittlere Betriebe einen Teil der für sie vorgesehenen 20 Hektar erwerben?
Für kleine und mittelständische Unternehmen aus der Region sollen auf Basis der tatsächlichen Nachfrage in Summe ca. 20 Hektar der Fläche zur Verfügung gestellt werden. Die Flächen werden von Verdion in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderungen des Kreises und der Gemeinde vermarktet.
Wann werden die Planungen für das Gewerbe- und Industriegebiet abgeschlossen sein und wann wird mit dem Bau begonnen?
Im Frühjahr 2021 haben EGE, BImA und Verdion die Kaufverträge unterschrieben. Verdion plant auf der Fläche in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren einen Gewerbepark zu errichten. Zuvor muss in Abstimmung mit dem Kreis Viersen und der Gemeinde Niederkrüchten ein Bebauungsplan erstellt werden. Derzeit sind die ersten Abbrucharbeiten für das Jahr 2023 angesetzt.
Wer trägt das Risiko, wenn die Fläche sich nicht den Erwartungen entsprechend entwickelt?
Verdion ist als zukünftiger Eigentümer für die positive wirtschaftliche Entwicklung der Gewerbefläche zuständig und trägt dementsprechend die Verantwortung für die erfolgreiche Ansiedlung von Unternehmen.
Wer führt die Aufsicht über die weiteren Prozesse?
Die kommunalen Verwaltungen begleitet den weiteren Prozess und sind für die notwendigen Genehmigungsverfahren zuständig.
Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es für Bürgerinnen und Bürger bei der weiteren Planung?
Bürgerinnen und Bürger haben bei dem zu entwickelnden Bebauungsplan eine Möglichkeit zur Beteiligung. Darauf wird die Gemeinde Niederkrüchten rechtzeitig hinweisen.
Zudem möchte Verdion die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Niederkrüchten und der umliegenden Gemeinden bei weiteren Themen einbeziehen – etwa zu der Frage, wie die Historie im Rahmen der neuen Nutzung berücksichtigt werden kann.
Mit welchen Belastungen müssen Anwohner durch die Bauarbeiten und den Gewerbepark rechnen?
Bevor die Bauarbeiten tatsächlich beginnen können, werden vorab alle möglichen Belastungen gutachterlich geprüft und bewertet. Auf Grundlage dieser Bewertungen werden im Anschluss Maßnahmen zur Reduzierung etwa von Lärmemissionen entwickelt. Dadurch wird sichergestellt, dass sowohl während der Abbrucharbeiten als auch während des zukünftigen Gewerbeparkbetriebs gesetzliche Vorgaben und Richtlinien eingehalten werden.
Warum entwickeln der Kreis Viersen oder die Gemeinde Niederkrüchten die Fläche nicht selbst als Gewerbe- und Industriegebiet?
Diese Option wurde im Vorfeld sehr sorgfältig analysiert. Das Ergebnis war jedoch, dass das Risiko für die öffentliche Hand und damit für die Bürgerinnen und Bürger zu hoch wäre. Für eine Fläche dieser Größenordnung und mit ihrer vormaligen Nutzung als Militärflughafen braucht es einen erfahrenen, finanzkräftigen Investor, der Abbruch und Entwicklung aus einer Hand stemmen kann.
Die EGE hat für die Vermarktung bewusst ein Verfahren gewählt, das die Risiken bei der Entwicklung und der Vermarktung der Flächen so gering wie möglich hält.
Wie profitieren Niederkrüchten und der Kreis Viersen von dem Gewerbepark?
Die Reaktivierung der momentan brachliegenden Flächen auf dem ehemaligen Militärflughafen schafft Perspektiven für eine positive wirtschaftliche Entwicklung für die gesamte Region – etwa durch die Entwicklung von 5.000 bis 8.500 neuen Arbeitsplätzen. Davon werden nicht nur diese 5.000 bis 8.500 Arbeitnehmer profitieren, sondern indirekt die gesamten umliegenden Gemeinden. Hier entstehen neue Aufträge für Dienstleister, es kommen neue Kunden für Gastronomie und Geschäfte, die Kaufkraft steigt und es werden in der Folge mehr junge Menschen und Familien in die Region ziehen. Das alles ist die Basis dafür, dass unsere Region langfristig für jeden Einzelnen und jede Einzelne lebendig und lebenswert bleibt.
Gibt ein Gewerbe- und Logistikpark dem Standort tatsächlich eine langfristige Perspektive – auch im Hinblick auf Arbeitsplätze?
Die Logistikbranche ist eines der Zugpferde der deutschen Wirtschaft. Während der Corona-Pandemie ist der Online-Handel und die damit verbundene Logistik kontinuierlich weitergewachsen. Auch im Kreis Viersen ist die Logistik heute bereits ein wirtschaftlicher Schwerpunkt. Laut einer IHK-Analyse arbeitet hier rund ein Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich Handel & Logistik. Diese regionale Stärke kann mit dem Gewerbe- und Logistikpark ausgebaut werden.
Wie ist ein Industrie- und Gewerbepark mit dem Thema Nachhaltigkeit vereinbar?
Die EGE hat von Anfang an Wert auf eine nachhaltige Entwicklung der Flächen gelegt. Verdions Konzept sieht dazu eine Reihe energieeffizienter und umweltschonender Maßnahmen vor, etwa die Nutzung von Photovoltaik oder Solarthermie. Darüber hinaus soll vor Baubeginn eine Studie durchgeführt werden, die weitere Nachhaltigkeitspotenziale identifiziert.
Welche Rolle nimmt die EGE im weiteren Prozess ein?
Die EGE wird den Planungsprozess weiter eng begleiten, um ein attraktives Umfeld für lokale und regionale Unternehmen sicherzustellen.
Wird die neue Industrie- und Gewerbefläche an den ÖPNV angeschlossen?
Es ist vorgesehen, an der Liegenschaft einen Haltepunkt der Schnellbuslinie 83 einzurichten, die künftig zwischen Mönchengladbach und Roermond verkehren soll.